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  • · Fachbeitrag · Kanzleinachfolge

    Kanzleiverkauf vor der Rente ‒ digitalisieren oder verlieren

    von Philipp Hüne, Düsseldorf, convotis cloud-solutions

    Zahlreiche Inhaber von Steuerkanzleien stehen kurz vor dem Renteneintritt und planen, mit dem Verkauf ihren Ruhestand abzusichern. Doch der Fachkräftemangel und die große Nachfrage nach Steuerberatungsdienstleistungen drücken die Preise massiv. Deswegen ist es sinnvoll, auch kurz vor der Rente noch in die Digitalisierung der Kanzlei zu investieren und das Team und die Mandanten auf den aktuellen technischen Stand zu bringen. Damit wird die Kanzlei für Käufer interessanter ‒ und alle profitieren von einer massiven Arbeitserleichterung dank digitaler Tools.

    Wissen Sie eigentlich, warum ein Käufer Ihre Kanzlei will?

    In der Steuerberatung zeigt sich der demografische Wandel: Viele Kanzleiinhaber sind um die 60 Jahre alt, gehören der Generation der „Babyboomer“ an und stehen damit kurz vor der Rente. Da sie selbstständig sind und nicht in die Rentenkasse einzahlen, kalkulieren sie i. d. R. damit, dass die Übergabe der Kanzlei an einen Partner oder der Verkauf ihren Ruhestand mitfinanzieren wird ‒ auch dann, wenn die Kanzlei noch analog arbeitet und die Digitalisierung sie bisher nicht erreicht hat. Zahlreiche Inhaber sehen die Notwendigkeit nicht, kurz vor dem Ende ihrer beruflichen Laufbahn noch Zeit und Geld in sich und das Geschäft zu investieren und sich auf etwas Neues einzulassen.

     

    Die Rechnung geht heute aber nicht mehr ohne Weiteres auf: Früher konnte eine Kanzlei für das Anderthalbfache ihres Wertes verkauft werden, der sich aus dem Mandantenstamm und dem Umsatz ergibt. Heute liegt der Faktor eher zwischen 0,5 und eins. Für diese Entwicklung gibt es zwei Hauptgründe: Übersättigung und Fachkräftemangel. Früher wurden Kanzleien in erster Linie gekauft, um die Mandanten und damit weitere Mandate übernehmen zu können und damit den Kundenstamm zu erweitern. Doch heute können sich Steuerberater i. d. R. vor Mandanten kaum retten. Das Problem der Akquise stellt sich für sie nicht mehr. Wer heute eine Kanzlei kauft, tut das i. d. R., um deren Mitarbeitende zu übernehmen. Damit rücken deren Know-how und die Arbeitsweise der Kanzlei in den Fokus.